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AutorenbildRaumwunder

Gott - näher als du glaubst


Nach der Sommerpause fand am Sonntag erstmals wieder "Gott am See" statt. Rund 20 Personen waren gekommen und erlebten einen stimmungsvollen Abend mit Sonnenuntergang und Enten, die friedlich ihre Bahnen zogen. Allein der Zauber der Natur vermittelte den Eindruck, dass es mehr gibt, als nur das Sichtbare. Aber auch die anderen Elemente der Meditation führten in die Nähe Gottes. So erfuhren wir zum Beispiel von der Gotteserfahrung des französisch-belgischen Autors Eric-Emmanuel Schmitt, der in Deutschland vor allem aufgrund der Verfilmung seines Romans "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" bekannt ist. Er war am 4. Februar 1989 mit einer Reisegruppe im algerischen Ahaggar-Bergland unterwegs. Eines Tages hatten sie den höchsten Berg erklommen, den Tahat. Schmitt war überwältigt und machte sich allein auf den Rückweg:

Ich lief los, ohne Wasser, ohne Essen. Ich hatte überhaupt keine suizidalen Neigungen. Vielleicht wollte ich einfach nur allein sein. Es war eine mystische Nacht. Die völlige Abwesenheit aller Fragen. Für mich war das unglaublich. Ich bin ein Grübler und ständig besorgt. Nach dieser mystischen Nacht verließ ich die Wüste als ein anderer Mensch. Ich spürte, dass alles eine Bedeutung hat, selbst wenn ich sie nicht verstehe. Ich habe es früher verabscheut, wenn mir jemand so etwas erzählt hat, "Ich habe Gott getroffen". Aber so war es. Es machte mich ganz, eins, zuvor war ich zerrissen, geteilt.

27 Jahre nach dieser Erfahrung bekannte sich Schmitt, der zuvor Atheist war, zum christlichen Glauben. Auf die Frage, weshalb er so lang gewartet habe, um seine spirituelle Erfahrung publik zu machen, antwortete er:

Das Problem mit einer Offenbarung ist, dass es eine Revolution ist. Das Spiel ist zu Ende. Man muss die Karten neu mischen und neu lernen zu spielen. Dafür habe ich Jahre gebraucht.


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